Die Klimawende ist eine der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Klar ist: Der CO2-Ausstoß muss sinken. Aber es muss Schluss damit sein, dass Klimaschutz gegen Menschen ausgespielt wird. Zum Beispiel gegen die, die in CO2-intensiven Industrien arbeiten. Sie haben immerhin einen großen Beitrag für unseren Wohlstand geleistet! Wie können wir also wirksam das Klima schützen und gleichzeitig dafür sorgen, dass bei diesem Marathon niemand auf der Strecke bleibt? Die Antwort: Eine gezielte Industriepolitik für Klimaschutz und neue Jobs, die alle Menschen mitnimmt.
Menschen schützen statt Technologie der Vergangenheit
Die Klimawende gelingt nur gemeinsam. Aber viele Menschen arbeiten in Jobs in Industrien, die viel CO2 erzeugen. Was passiert mit ihnen – Pech gehabt? Nein! Die Klimawende schaffen wir nur gemeinsam, mit großer gesellschaftlicher Akzeptanz. Deswegen wollen wir alle Menschen mitnehmen. Aber es kann auch keine Lösung sein, stur an der bisherigen Produktionsweise festzuhalten. Stattdessen müssen wir Fortbildung und Umschulungen für Arbeitnehmer*innen ermöglichen und die Erforschung neuer Technologien fördern. Und wir müssen mit öffentlichen Investitionen dafür sorgen, dass Industrien klimafreundlich werden und neue Jobs entstehen.
Wasserstoff: Industrie klimafreundlich machen
Eine Lösung: Wasserstoff. So verursacht zum Beispiel die Produktion von Stahl sehr viel CO2. Doch technologisch ist es möglich, Stahl mit Wasserstoff statt mit Kohle zu erzeugen – ohne CO2-Emissionen. Ideal ist dabei Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wurde, da die Produktion dann vollständig CO2-neutral ist. Dieser „grüne“ Wasserstoff kann auch für den Bahn-, Schiffs- und LKW-Verkehr zum Einsatz kommen. Deshalb ist es sinnvoll, gezielt die Forschung an grünem Wasserstoff zu fördern und dafür zu sorgen, dass in Deutschland eine neue Wasserstoff-Industrie entsteht. Denn klug gesteuert kann diese zum Job-Motor werden.
Gezielt den Wandel fördern
Auch Verkehrs- und Energiesektor verursachen hohe CO2-Emissionen. Eine entschlossene Umstellung bringt sowohl mehr Klimaschutz als auch neue Jobs. Neue Antriebe, alternative Mobilität und erneuerbare Energien stärken unseren Standort, schaffen Arbeitsplätze und sorgen gleichzeitig für eine nachhaltigere Wirtschaft. Sogar Kerosin lässt sich mit der entsprechen Technik CO2-neutral erzeugen. Hier muss der Staat stärker fördern und mehr Mittel in Forschung und Entwicklung stecken. Ziel muss es sein, erneuerbare Energien so wettbewerbsfähig zu machen, dass neue Arbeitsplätze nicht nur entstehen, sondern dauerhaft erhalten bleiben.
Mut machen aktuell neue Investitionsentscheidungen wie jene von Ford: Der Konzern steckt 1 Mrd. Dollar in seinen Kölner Standort und macht unsere Stadt damit zu seinem europäischen Elektroauto-Zentrum. Am Standort werden alte Aufgabenbereiche wegfallen, wenn weniger Verbrenner gebaut werden, aber auf der anderen Seite entstehen mit E-Autos auch neue Jobs.
Fazit
Klimaschutz schafft Jobs und damit Zusammenhalt – wenn er richtig gemacht wird, nämlich mit den Menschen und nicht gegen sie. Grüne Industriepolitik in Kombination mit Weiterbildung sorgt dafür, dass es neue Jobs gibt und dass die Menschen aus den alten Industrien für sie qualifiziert werden. Denn wir wollen sie mitnehmen – jeden einzelnen. Das ist für mich sozialdemokratische Klimapolitik: Genau so wirksam und dabei gerechter.