Muss der Stau auf unseren örtlichen Straßen ewig bleiben? Wie kommen wir schnell und einfach in die Kölner und Bonner Innenstadt? Und wie schaffen wir bessere Verbindungen im Rechtsrheinischen? Die verkehrliche Situation im Stadtbezirk ist für viele ein Ärgernis. So wollen wir Entlastung schaffen.
Verkehr flexibler machen
Nicht nur die Kölner Innenstadt erstickt im Verkehr, sondern auch alle Nebenzentren wie Porz und Ortsteile wie Zündorf und Urbach, durch die sich der tägliche Stau quält. Eine Entlastung ist nur durch einen geänderten Mobilitätsmix zu erreichen: Wenn also mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und auf Bus, Bahn und Rad umsteigen. Doch dazu müssen die Alternativen wesentlich bequemer sein als heute. Dafür braucht es deutlich mehr Radrouten, deutlich mehr Busse und deutlich mehr Bahnen.
Es reicht nicht aus, schmale Radwege neben den Hauptverkehrsstraßen (meistens schlecht) zu unterhalten und Busse im 20-Minuten-Takt auf viel zu wenigen Strecken durch Porz fahren zu lassen. Sogar der 10-Minuten-Takt auf der Linie 7 ist als Angebot an die Menschen viel zu wenig, um den Umstieg vom Auto auf die Bahn attraktiv zu machen.
Den öffentlichen Nahverkehr verbessern!
Für eine attraktive Verbindung nach Köln und nach Bonn ist ein 5-Minuten-Takt auf der Linie 7 unabdingbar. Dies oder zu einer späteren Zeit ein noch engerer Takt ist aber nur realisierbar, wenn die Linie 7 von Deutz aus einen eigenen Gleiskörper besitzt und sich diesen nicht mehr mit den Linien 1 und 9 teilen muss. Die ideale Lösung wäre es, wenn diese beiden Linien mittels einer U-Bahn ab Deutz den Rhein unterqueren und bis Melaten weiter unterirdisch fahren. Die Linie 7 fährt dann weiterhin über die Brücke. Gleichzeitig brauchen wir einen Abzweig der Linie 7, denn viele Menschen aus Porz und Poll wollen nicht in die Innenstadt, sondern zum Deutzer Bahnhof.
Gleichzeitig muss die Strecke der Linie 7 bis Niederkassel-Lülsdorf verlängert werden, um dort einen Umstieg auf die in Planung befindliche Line 17 zu ermöglichen. Dadurch wird Langel an den schienengebundenen Nahverkehr angeschlossen. Neben einer schnelleren Verbindung über eine neue Stadtbahnbrücke über den Rhein bis in die Kölner Innenstadt werden auch Niederkassel, Beuel und Bonn besser erreicht.
Neben mehr und enger getakteten Buslinien in Porz und Poll mit schnellen Umstiegen auf die S-Bahnen und die Linie 7 muss perspektivisch die schon lange avisierte rechtsrheinische Ringbahn von Porz über Ostheim bis Mülheim realisiert werden. Ebenso ist eine Bahnverbindung von Poll entlang des Rheins über Deutz mit Anbindung des Bahnhofs und der Messe bis Mülheim nötig. Auch für deren Realisierung ist die Tieferlegung der Linien 1 und 9 bereits ab Deutz sinnvoll.
Zusätzliche Radrouten schaffen!
Um den stetig zunehmenden Radverkehr auch für Berufspendler bündeln zu können, reicht es nicht aus, symbolische Fahrradstraßen auf Feldwegen zwischen Libur, Langel und Zündorf anzulegen. Vielmehr müssen Pendlerrouten in Richtung Innenstadt oder quer im Rechtsrheinischen geschaffen werden, um den Radfahrerinnen und Radfahrern eine Perspektive zu geben. Der Leinpfad ist morgens und abends so stark befahren, dass für Fußgänger kaum Platz bleibt. Daher ist es sinnvoll, den Radverkehr auf Radstreifen, alternativ auf gut ausgebauten Parallelstraßen längs der Kölner Straße zu führen.
Gleiches gilt für den Radverkehr längs der Frankfurter Straße. Auch dort müssen parallel geführte Routen so gut ausgebaut werden, dass die Radfahrerinnen und Radfahrern sie auch wirklich nutzen. Markierungen alleine werden auch hier nicht weiterhelfen.
Und was machen wir mit den Autos?
Durch unsere Initiative in der letzten Legislaturperiode der Bezirksvertretung wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, die schon seit Jahren geforderte Anbindung der Umgehung Zündorf/Porz an die A 59 wieder zu forcieren. Wir glauben weiter an eine realistische Chance, diese Anbindung mit dem Ausbau der A 59 zu erhalten. Dadurch würden nicht nur Zündorf und Porz, sondern auch Ensen, Gremberghoven und Poll vom Dauerstau massiv entlastet werden.
Darüber hinaus unterstützen wir die Planung der Rheinquerung zur Verbindung der A 59 im Rechtrheinischen mit der A 555 im Linksrheinischen. Hier warten wir hier noch auf Realisierungsvorschläge des Landes in Bezug auf die Lage der Querung und einer Aussage, inwieweit diese als Tunnel möglich sein kann. Ziel ist es, dass möglichst wenig Verkehr durch die Veedel rollt, sondern stattdessen auf die Autobahn verlagert wird. Die Rheinquerung würde Verkehr aus unseren Stadtteilen abziehen und für viele Bürgerinnen und Bürger mittels einer neuen Anschlussstelle und der direkt anschließenden Querung des Rheins Fahrzeiten deutlich reduzieren.
Fazit: Zur Verbesserung und Beruhigung der Verkehrssituation muss Köln deutlich mehr investieren, und zwar kurzfristig. Dazu darf man sich auch nicht nur davon abhängig machen, welche Lösungen von Seiten des Bundes oder des Landes finanziell unterstützt werden. Vielmehr müssen die Investitionen auf jeden Fall kommen, denn sie sind Voraussetzungen auch für neue Wohngebiete und nützen den Bürgerinnen und Bürgern in Porz und Poll direkt.