Bieten unsere Schulen den Kindern eine gute Bildung? Werden diese dort auf ihr weiteres Leben vorbereitet und lernen sie das, was sie später auch brauchen? Und vor allem: wie stellt die Kommune sicher, dass die Bedingungen allen Schülerinnen und Schülern faire Startchancen ins Leben bieten? Hier sind unsere Ideen, wie wir als SPD die Schulen in Porz und Poll voranbringen wollen.
Wie erhalten die Schülerinnen und Schüler ihren gewünschten Schultyp?
Die derzeitigen Bedingungen für Bildung in Porz und Poll sind bei weitem nicht ideal. Seit Jahren besteht nicht nur in Köln, sondern auch in Porz ein großer Mangel an Schulplätzen. Das zeigt sich im Wesentlichen an zwei Punkten: Erstens werden kölnweit pro Jahr knapp 1.000 Kinder an Gesamtschulen abgelehnt. Das entspricht etwa 40 Klassen bzw. 6 bis 7 Gesamtschulen mit jeweils sechs Zügen! Je Stadtbezirk fehlt also knapp eine Gesamtschule. Zweitens werden dadurch die Gymnasien immer größer, da diese zusätzliche Klassen erhalten, um alle Kinder irgendwie unterbringen zu können.
Porz hat lediglich eine einzige Gesamtschule, die Lise-Meitner-Gesamtschule in Finkenberg. Im vergangenen Jahr betrug die Ablehnungsquote dort mehr als drei Klassen. Bei Kindern mit individuellem Förderbedarf waren es sogar acht Klassen. Daraus geht klar und deutlich hervor, dass eine weitere, inklusive Gesamtschule in Porz dringend benötigt wird. Angedacht ist aktuell, die bestehende Gesamtschule zu erweitern.
Um die Chancengleichheit zu verbessern, muss aber dringend eine zweite integrierte Gesamtschule nach Porz. Diese bietet nicht nur mehr Schulplätze, sondern verbessert auch die Erreichbarkeit, da dann nicht mehr alle Gesamtschülerinnen und Gesamtschüler aus allen Ecken des Stadtbezirks bis nach Finkenberg fahren müssen. Die neue Gesamtschule muss inklusiv ausgerichtet sein, so dass jedes Kind individuell gefördert und auch gefordert wird.
Auch senkt eine zweite Gesamtschule die Zahl der Kinder, die nach der Klasse 6 von den überfüllten Gymnasien wegen schlechter Leistungen „abgeschult“ werden, was viele von ihnen sehr belastet.
Wie schaffen wir faire Chancen?
Unsere Porzer Schulen brauchen nicht nur von Landesseite mehr Lehrkräfte, sondern durch die Kommune eine deutlich bessere Ausstattung. Das betrifft zunächst die Fachräume, die zum Teil in einem erschreckenden Zustand sind. Ganz besonders müssen aber alle Schulen in der Digitalisierung deutlich vorankommen. Wir fordern für jedes Kind, egal ob arm oder reich, ein eigenes von der Stadt Köln zur Verfügung gestelltes Endgerät, mit dem sowohl in der Schule als auch zu Hause unterrichtet und gelernt werden kann. Dies führt zu deutlich flexibleren Unterrichtungsmöglichkeiten und entlastet die Schülerinnen und Schüler, die dann keine Rucksäcke mit massenhaft Büchern tragen müssen, sondern nur das Nötigste auf ihrem eigenen Endgerät haben.
Die Chancengleichheit lässt sich nur verbessern, wenn alle Kinder über die gleiche digitale Infrastruktur verfügen. Nur dann ist es möglich, dass alle gemeinsam über dasselbe Portal unterrichtet werden und über dieses Portal auch Hausaufgaben abgeben können. Im digitalen Unterricht können zusätzlich Lernvideos eingebaut werden, die den Unterricht auflockern können.
Was brauchen die Schulen darüber hinaus?
In unserer idealen Schule der Zukunft erhalten alle Kinder ein kostenfreies Mittagessen und erreichen die Schule mit kostenfreiem Ticket des öffentlichen Nahverkehrs. In der Schule wird frisch gekocht, alle Räume sind instandgesetzt, sauber und nutzbar, auch alle Toilettenanlagen. Die Schulen werden gut und regelmäßig gereinigt, im Bereich der Toilettentrakte werden besondere Aufsichten eingesetzt. Statt Klassenräumen gibt es Cluster zur individuellen Unterrichtung in kleineren und größeren Gruppen bis hin zu Einzelunterricht einzelner Kinder mit besonderem Förderbedarf. Sonderpädagogen und Therapeuten unterstützen die Fachlehrerinnen und Fachlehrer, Schulbegleiter erhalten an den Bedarf angepasste unbefristete Anstellungen. Sozialarbeiter stehen ebenso wie Berufsberater zur Verfügung, um die Schülerinnen und Schüler zu begleiten und ihnen den Übergang zwischen den einzelnen Schulstufen und zum Schulabschluss in eine Lehre oder ein Studium zu vereinfachen.
Und schließlich erwarten wir von einer guten Schule, dass es ihr gelingt, die Quote der Schulabbrecher ohne Abschluss auf null zu senken und sich nicht, wie leider immer noch üblich, mit einer Abbruchquote von 5% zufrieden zu geben.
Fazit: Für unsere Porzer Schülerinnen und Schüler muss deutlich mehr investiert werden, und zwar kurzfristig. Es braucht mehr Schulen, mehr Räume und bessere Ausstattungen. Mein Ziel ist es, dass perspektivisch jedes Kind seinen gewünschten Schulplatz erhält und individuell gefördert wird.