Junge Menschen und die Politik sind oftmals zu weit voneinander entfernt – auch bei uns in Porz und Poll. Es gibt eine Seniorenvertretung, aber keine Jugendvertretung. Sinnvoll wäre es aber, wenn alle Generationen unseren Stadtbezirk mitgestalten!
Deshalb wollen wir regelmäßig eine Jugend-Bezirksvertretung durchführen. Der Clou: Die Ideen der Jugendlichen bleiben nicht nur ein Planspiel, sondern können zu echten politischen Beschlüssen werden.
Was ist die Idee der Jugend-BV?
Mit der Jugend-BV wollen wir junge Menschen und Kommunalpolitik zusammenbringen. Denn junge Menschen sind engagiert, interessiert und können viele Ideen beitragen. Sie haben eine andere Perspektive und andere Bedürfnisse als die mittleren und älteren Generationen. Auf der anderen Seite die Bezirksvertreter keine abgeschirmten Spitzenpolitiker, sondern einfach Menschen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Politik machen. Wenn beide Seiten sich kennen lernen, stellen sie schnell fest, dass es viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Warum braucht es eine Jugend-BV?
Tatsache ist, dass Politik mehrheitlich eine Veranstaltung älterer Semester ist. Das gilt in den Parteien und Parlamenten, aber auch bei Veranstaltungen wie Bürgerbeteiligungen.
Ich bin mit 36 Jahren das jüngste Mitglied der aktuellen Bezirksvertretung. Das ist ein schlechtes Zeichen. Denn es bedeutet, dass zu wenige junge Menschen Politik gestalten, obwohl sie einen großen Anteil an der Bevölkerung stellen: Im Stadtbezirk Porz wohnen rund 20.000 Menschen unter 18 Jahren.
Was müssen die Schülerinnen und Schüler tun?
Die teilnehmenden Schulen schicken einen Kurs der Mittel- oder Oberstufe. In zwei bis drei Unterrichtseinheiten vor der Sitzung bereitet der Kurs das Projekt vor: Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit den Aufgaben der Bezirksvertretung und entwickeln eigene Ideen. Vom Zebrastreifen vor dem Schultor bis zur Gestaltung der Porzer Innenstadt – alles, was auch in der Bezirksvertretung Thema sein kann, ist möglich.
Im Laufe der Vorbereitung kommt ein Bezirksvertreter zu Besuch in den Unterricht und gibt einen Einblick in die Arbeit, hilft bei den Formalien und beantwortet Fragen. So entsteht gleich ein persönlicher Kontakt.
Wie läuft die Jugend-BV ab?
In der Jugend-BV kommen die teilnehmenden Kurse zusammen. Sie hat bislang erst einmal stattgefunden, aber das Konzept ging bestens auf: Fünf Kurse aus vier Porzer Schulen waren dabei, insgesamt 120 Schülerinnen und Schüler. Jeder Kurs hat seine Anträge vorgestellt, anschließend haben alle darüber diskutiert und am Ende abgestimmt. Es war ein tolles Erlebnis, wie die Schülerinnen und Schüler nach der ersten Nervosität frei und kreativ diskutiert haben. Das wollen wir fortsetzen!
Im nächsten Schritt sollen die angenommenen Anträge in die Sitzung der Bezirksvertretung Porz kommen und werden beraten. So können die Ideen der Schülerinnen und Schüler tatsächlich offizielle Beschlusslage werden.
Fazit: Die Jugend-BV ist eine sinnvolle Idee, um Politik und Jugendliche zusammen zu bringen. Mein Ziel ist es, die Jugend-BV einmal jährlich durchzuführen und dafür zu sorgen, dass alle weiterführenden Schulen in Porz daran teilnehmen können.